In 2016 habe ich die „Kurz-Umfrage Wachstum“ durchgeführt. Dabei wurden die Teilnehmer gebeten, in einer Fünferskala zu vier zentralen Themenfeldern Stellung zu beziehen: Wachstumsziele, Strategien für Wachstum, Risiken auf dem Weg zu Wachstum, Wünsche für das Erreichen von mehr Wachstum. Aus den Ergebnissen lässt sich viel über die DNA von Wachstum ablesen: Die Unternehmen suchen Wachstumschancen, Top Strategien sehen sie im Vertrieb, der Innovation und den Ideen der Mitarbeiter. Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie in diesem Beitrag.



Vorhandene Potenziale und Innovation sind zentrale Wachstumstreiber

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass, unabhängig von der Höhe des Wachstumsziels, der Weg zu Wachstum in der Nutzung der internen Potentiale und in der Innovation liegt. Beides ist nur mit einer gelungenen und zügigen Umsetzung möglich. Gerade die Bedeutung der Umsetzung wurde in der Umfrage „Wachstum 2016“ deutlich. Eine förderliche Regulierung oder ähnliche externe Aspekte sehen die Befragten als weniger wichtig an. 

Potenziale für Wachstum sind vorhanden

Dies legt nahe, dass die Befragten sich durchaus in der Lage fühlen Wachstum zu generieren, allerdings oft genug an die Grenzen der Umsetzung stoßen. Auf den Punkt gebracht heißt das: Die Potenziale für Wachstum sind in den Unternehmen vorhanden. Es gilt jedoch die richtigen Weichen für das Ausschöpfen und Realisieren zu stellen.

„Wer es fertig bringt, zwei Halme wachsen zu lassen, wo bisher nur einer wächst, der ist größer als der größte Feldherr.“ – Friedrich II der Große

Wachstumsambitionen sind unterschiedlich

Die Ambition der Unternehmen für Wachstum ist heterogen. So planen Banken und Finanzinvestoren Wachstum überwiegend im einstelligen Bereich, unternehmergeführte Betriebe verstärkt im zweistelligen Bereich, die Produktions- und Dienstleistungsbetriebe hingegen sehr unterschiedlich.

Top-Strategien Vertriebsoptimierung, Innovation, Ideen der Mitarbeiter

Zu den Top Strategien für Wachstum gehören 1.„Vertriebsoptimierung“, 2. „Innovation in Produkten und Services“, 3. „Breite Nutzung der Ideen der Mitarbeiter“. Dies deutet darauf hin, dass Wachstumsziele näher an die Mitarbeiter herangerückt sind. „Restrukturierung und Kostenabbau“ befindet sich auf Platz 4 der Strategie-Rangliste und bleibt also weiter mit hoher Priorität auf der Agenda der Unternehmen in Deutschland. „Eroberung neuer Märkte“ auf Platz 5 weist darauf hin, dass auch langfristig und neu gedacht wird.

Umsetzung ist das größte Risiko, gefolgt von Führung

Bei den Risiken für Wachstum sticht „Unzureichendes Tempo der Umsetzung“ hervor, auf Platz 1 der Nennungen. Weitere dominante Risiken sind 2. „Unzureichende Führung im Sinne der Ergebnisse“ und 3. „Intransparente, langsame Entscheidungen“. Dies zeigt deutlich, dass Wachstum auch von guter Führung abhängt. „Widerstand und Blockaden“ und „Hinderliche innere Haltung“ auf den Plätzen 4 und 5 weisen bei der Betrachtung der Risiken in die gleiche Richtung. Erst auf Platz 5 stufen die Befragten das Risiko „Negative Effekte durch Wettbewerber, Konjunktur und Umfeld“ ein. Dies zeigt, dass die wesentlichen Wachstumsrisiken interner Natur sind und von den Unternehmen selbst beeinflusst werden können.

Leichtere Umsetzung und eine positive innere Haltung stehen oben auf der Wunschliste

Bei den Wünschen nach mehr Wachstum stehen „Leichte und zügige Umsetzung von Wachstum“ (1) sowie „Eine positive innere Haltung“ (2) an den ersten Stellen. Die beiden weiteren Wünsche sind strategischer Natur: „Klar definierte Chancen / Potenziale für Wachstum“ (3) sowie „Ideen und Strategien für Wachstum“ (4). Dies ist eine Zweiteilung der Wünsche. Das deutet zum einen darauf hin, dass in den Unternehmen Strategien bereits an der Umsetzung gescheitert sind. Zum anderen zeigt dies die aktive Suche der Unternehmen nach weiteren Feldern für Wachstum. Der Wunsch „Ein förderliches Umfeld, etwa weniger Wettbewerb, bessere Konjunktur, politischer Rahmen“ auf Platz 5 zeigt die im Vergleich geringere Bedeutung der externen Faktoren. Insgesamt scheinen die Unternehmen davon auszugehen, den Herausforderungen im Wesentlichen aus eigener Kraft begegnen zu können.

„Große Ergebnisse erfordern großen Ehrgeiz.“ – Heraklit

Unternehmergeführte Unternehmen haben die höchsten Wachstumsambitionen

Die differenzierte Analyse nach Unternehmenskategorien zeigt interessante Ergebnisse. Bei den Produktions- und Dienstleistungsunternehmen ist die Strategie „Restrukturierung“ bedeutender, auf Platz 3 statt wie in der Gesamtauswertung auf Platz 4. Bei Risiken und Wünschen sind besonders Entscheidungsprozesse mehr im Fokus. Bei den Banken und Finanzinvestoren fallen die niedrigere Wachstumsambition (einstellig) und die weit höhere Bedeutung der Umfeld-Faktoren auf. Auch haben hier Geschäftsmodellinnovationen und die Eroberung neuer Märkte strategisch eine gravierendere Bedeutung als in der Gesamtbetrachtung. Die unternehmergeführten Betriebe zeigen insgesamt höhere Wachstumsambitionen (überwiegend zweistellig). Strategisch fällt die stärkere Ausrichtung auf Innovationen und die breite Nutzung der Ideen der Mitarbeiter auf. Entsprechend ist die Sorge vor Widerständen und Blockaden höher.

Quintessenz: Auch die Umsetzung sollte „strategisch“ angegangen werden

Aus den Ergebnissen resultieren logische Empfehlungen für die Unternehmen. Diese umfassen die klare Definition der Ambition für Wachstum, die neue Betrachtung etablierter Strategien wie der Vertriebsoptimierung, das Einbinden der Ideen der Mitarbeiter und insgesamt die breite Nutzung strategischer Methoden. Das „strategische Angehen“ der Umsetzung mit Fokus auf Führung und Entscheidungen ist ein weiteres Feld der Empfehlungen. Insgesamt sollten die Unternehmen gerade hier bereits vorhandenes Wissen für sich nutzen.

Über die Ergebnisse der Studie wurde in der Presse berichtet. Den Artikel finden Sie hier: https://www.carpeviam.com/wachstumsstudie-2016-unternehmen-suchen-wachstumschancen-mitarbeiter-staerker-gefragt-von-dr-anja-henke-markenartikel-magazin-14-11-16/.

Die gesamten Ergebnisse stehen für Sie kostenlos bereit. Nehmen Sie dazu gerne Kontakt mit mir auf, Telefon 0211-30122202 oder a.henke@carpeviam.com.

Dr. Anja Henke, Unternehmenswachstum

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