Unternehmen lassen hohe Wachstumschancen liegen. Sie nutzen ihr volles Potenzial nicht aus, weil interne Hürden dies verhindern. Das führt zu zahlreichen Risiken, denn Finanzkraft für die Zukunft fehlt. Eine Abwärtsspirale droht. Mit der Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ können Unternehmen umsteuern und in fünf einfachen Schritten direkt bessere Ergebnisse realisieren, mit den vorhandenen Ressourcen. Diese Strategie ist pragmatisch umsetzbar und die langwierige Entwicklung neuer Strategien überflüssig.


Hohe ungenutzte Wachstumspotenziale

Unternehmen verfügen über hohe schlummernde Wachstumschancen, die aufgedeckt und als bessere Ergebnisse realisiert werden können. So zeigte eine Carpe Viam Untersuchung mit über 200 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen, dass die Höhe der ungenutzten Potenziale enorm hoch ist. 

Demnach liegen die Potenziale für mehr Produktivität zwischen 10 und 50%. Dies sind Wachstumschancen, die aus Verbesserungen im Unternehmen selbst resultieren können. Die vorhandenen Wachstumschancen am Markt wurden sogar mit 20 bis 100% beziffert. Das sind bessere Ergebnisse, die aus einer optimierten Marktbearbeitung entstehen können. 

Die Daten zeigen äußerst eindrucksvoll, dass Unternehmen über verblüffende Chancen für profitables, organisches Wachstum verfügen. Wichtig ist: Dies sind Einschätzungen der Mitarbeiter selbst, keine Datenanalysen oder Berechnungen.

Warum Wachstumspotenziale ungenutzt sind

Es sind nicht externe Faktoren wie gesättigte Märkte, neuer Wettbewerb oder Digitalisierung, welche die vorhandenen Wachstumschancen verschlossen halten. Es liegt auch nicht an mangelnden Fachkompetenzen oder fehlender Erfahrung der Belegschaft. Auch eine zu geringe Kundenzahl oder schlechte Kundenbeziehungen sind selten die Ursache.

Es handelt sich überwiegend um unternehmensinterne Gründe, die den Zugang zu Wachstumschancen versperren. Dies hat mit Strategien und deren Umsetzung, mit Strukturen, Haltung und Verhalten zu tun. Die folgenden Hürden sind die, die von den Befragten bei der Carpe Viam Untersuchung am häufigsten genannt wurden.

  • Routinen und Gewohnheiten
    Die Macht der Gewohnheit ist nicht zu unterschätzen. Viele Teams arbeiten in etablierten Routinen, die bewährt sind und funktionieren. Das führt zu einem Alltagstrott und einer gewissen Trägheit in Bezug auf Veränderungen. Denn Menschen fühlen sich wohl in solchen Komfortzonen und verlassen diese ungern, auch wenn Ziele damit nicht erreicht werden. Das ist eine unsichtbare Barriere, vor der viele Führungskräfte und ganze Unternehmen stehen.
  • Ziele als zu hoch bewertet
    Ziele des Unternehmens werden von den Mitarbeitern häufig als zu hoch bewertet. Es entsteht ein Gefühl von Druck, was Widerstand hervorruft. Oft werden Ziele verhandelt. Das ist schon ein Zeichen dafür, dass auf Sicherheit gespielt wird – oder dass die Realität im Alltag eine andere ist, als die, die auf Top Management Ebene gesehen wird. Auch fehlleitende Incentives können eine Blockade sein, etwa wenn es eher um Optimierungen in einzelnen Bereichen geht, denn um den Blick auf das gesamte Unternehmen.
  • Unklar umgesetzte Strategien
    Die meisten Unternehmen verfügen über klar formulierte Strategien. Jedoch mangelt es häufig an der Umsetzung der täglichen Praxis. So wird etwa die langfristig orientierte Strategie der Kundenberatung von kurzfristig zu erreichenden Zielen überlagert. Weiter können die Ausrichtung auf Preise und Konkurrenz statt auf Stärken und Mehrwert den Erfolg erheblich schwächen. Denn das führt zu Vergleichbarkeit.
  • Fehlende Konsequenz und Kontinuität
    Unerreichte Ziele bleiben häufig ohne Konsequenz. Natürlich gibt es Feedback. Doch selten geht man der Sache auf den Grund, um eine Kurskorrektur vorzunehmen. Es gibt eher neue strategische Prioritäten – oder neue Strukturen. Das führt dazu, dass die Dynamik im Unternehmen leidet. Mitarbeiter nehmen die Ziele irgendwann nicht mehr ernst, getreu dem Motto „Lasst sie auch dieses Schwein durchs Dorf treiben“.
  • Organisatorische Barrieren
    In Unternehmen gibt es oft genug unklare Verantwortlichkeiten oder Lücken im Informationsfluss. Diese organisatorischen Hemmschuhe verhindern eine optimale Zusammenarbeit, den Einsatz von vorhandenen Kompetenzen und das Nutzen von Chancen. Mitarbeiter sehen diese Schwierigkeiten, haben jedoch meist nicht die Möglichkeiten für deren Beseitigung. Auch das führt zu Motivationsverlust.

Diese Hürden haben enorme negative Wirkung, denn sie hemmen das Unternehmenswachstum wie auch das Tempo der Veränderung. Auf der anderen Seite lassen sich diese Hürden von den Unternehmen aus eigener Kraft beheben, da sie interner Natur sind.

 

Es gelingt nur selten, diese Grenzen zu überwinden

Es ist nicht so, dass diese Phänomene unbekannt oder neu sind. Viele Führungskräfte und Unternehmer können reichlich Geschichten dazu erzählen. Dennoch gelingt es nur selten, diese Grenzen zu überwinden und aus der Abwärtsspirale auszubrechen. Denn es ist herausfordern, eine Wachstumsstrategie umzusetzen, die vorhandenen Potenziale ausschöpft. 

Das hat einen einfachen Grund. Die Unternehmen nutzen Strategien und Methoden, die auf der sachlich-rationalen Ebene wirken. Es wird logisch analysiert, Strukturen werden optimiert und Incentives angepasst. Es wird mit Begründungen, Appellen oder gar Drohungen und Druck gearbeitet. Das führt jedoch nicht zu den gewünschten Ergebnissen, bestenfalls kurzfristig. Denn die Hürden liegen weniger auf der sachlichen Ebene, sie liegen vielmehr auch auf der Ebene von Haltung und Verhalten. Daher braucht neue Vorgehensweisen, um Strategie und Struktur mit Haltung und Verhalten zu verbinden.

 

Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ – Erfolgsschlüssel

Um Wachstumspotenziale auszuschöpfen, braucht es klare Ziele und Kennzahlen, also sachlich orientierte Top-Down Ansätze. Diese Prozesse sind meist gut in den Unternehmen etabliert. Die Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ nutzt diese und stellt neue Prozesse daneben. 

Denn für den Erfolg müssen auch die Mitarbeiter einbezogen und für das Gelingen befähigt werden. Das gelingt mit Bottom-Up Ansätzen. 

Die Verknüpfung beider Prozesse, Top-Down und Bottom-Up, ist der entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Dieses Vorgehen in zwei Richtungen ermöglicht das erfolgreiche Ausschöpfen von vorhandenen Wachstumspotenzialen. Natürlich gehören das Ergebnis-Controlling und Kurskorrekturen ebenso zur Umsetzung dieser Strategie des Ausschöpfens. 

Essenziell für den Erfolg sind die Führungskräfte, die diese Wachstumsstrategie mit Offenheit und der erforderlichen Kompetenz angehen.

In 5 Schritten zu Unternehmenswachstum
Die Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ lässt sich in fünf einfachen Schritten realisieren.

1. Zieldefinition und Vorbereitung.
Zunächst werden Ziele und Kennzahlen für den Erfolg bestimmt. Das sind messbare Indikatoren wie Umsatz, Profit oder Kundenzufriedenheit. Die Teilnehmer werden eingebunden und das gesamte Vorgehen geplant.

2. Strategie-Workshop Potenziale.
In diesem Workshop bestimmen die Teilnehmer Schritt für Schritt die Höhe der Wachstumspotenziale des Unternehmens. Sie entwickeln ebenso die Ansatzpunkte, um die vorhandenen Potenziale zu realisieren. So entsteht die erste Version einer Wachstumsagenda mit konkreten Maßnahmen.

3. Auswertung.
Der Strategie-Workshops Potenziale liefert wertvolle Erkenntnisse und Daten. Auf der Basis entsteht aus der ersten Version der Wachstumsagenda ein konkreter Umsetzungsplan mit Meilensteinen, Verantwortlichkeiten und Zeithorizonten.

4. Umsetzung und Ergebnis-Controlling.
Die Umsetzung erfolgt ideal gemeinsam mit den Teilnehmern aus dem Strategie-Workshop Potenziale. Denn hier wurde das Commitment dafür geschaffen. Schnelle Erfolge sind wichtig, um die Motivation zu sichern. Dann ist Dranbleiben ein Erfolgsfaktor. Die erzielten Ergebnisse dienen als Radar.

5. Kurskorrektur und Ausbau.
Vieles wird direkt gelingt. Doch natürlich gibt es auch Fehlschläge. Bei Veränderungen läuft selten alles nach Plan. Wenn einzelne Maßnahmen nicht funktionieren, werden diese einfach durch alternative Projekte ersetzt. Es ist immer wieder möglich, zurück zum Strategie-Workshop Potenziale zu gehen oder diesen zu wiederholen.

 

So entsteht ein klares, in sich geschlossenes und sich selbst verstärkendes System für Wachstum, eine klare Wachstumsstrategie.

Der explizite Blick auf die Erfolge ist gerade bei der Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ in allen Schritten wichtig, denn Fortschritte erscheinen schnell als so alltäglich, dass sie kaum noch wahrgenommen werden.

Warum die Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“?

Unternehmen gewinnen mit der Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ außerordentlich hohen Mehrwert.

An erster Stelle stehen bessere Ergebnisse, die in der Regel zügig zu verzeichnen sind und damit die Finanzkraft direkt stärken. Unternehmen steigern ebenso ihre Produktivität, denn sie nutzen die vorhandenen – und knappen – Ressourcen optimal. 

Darüber hinaus räumt das Unternehmen die Hürden aus dem Weg, die bis dahin dem Wachstum im Wege standen. Daher sind darauf aufbauend weitere Wachstumsstrategien umsetzbar. Veränderungen werden leichter umsetzbar. 

Insgesamt setzt ein Unternehmen mit dieser Strategie des Ausschöpfens die vorhandenen Wachstumskräfte frei und stellt sich für dauerhaften und noch größeren Erfolg auf. Auch die Motivation der Mitarbeiter steigt, da sie eingebunden sind und Fortschritte unmittelbar sehen. 

Ein weiterer Vorteil der Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ ist der überschaubare Aufwand. Die einzelnen Schritte sind zügig umsetzbar, praktisch wie auch pragmatisch. Die Methoden sind bestens erprobt. Die dabei eingesetzten Ressourcen sind im Unternehmen bereits vorhanden. 

Gerade in schwierigen Situationen kann die Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ dabei helfen, den Kurs zu korrigieren und zusätzlichen Cash Flow für Investitionen zu generieren. Was es braucht, sind die Bereitschaft für neue Wege, Commitment zum Erfolg und eine sorgfältige, konsequente Umsetzung. 

Bleibt auf der anderen Seite das Nutzen der vorhandenen Wachstumspotenziale aus, so gehen nicht nur Umsätze und Profite verloren. Es schwinden auch Chancen für Innovationen und neue Strategien, denn zum einen ist die Finanzierung erschwert, zum anderen wirken innere Barrieren dem Wachstum entgegen. Da Unternehmen gerade in gesättigten Märkten leicht an Dynamik und Engagement verlieren, droht eine Abwärtsspirale.

 

Das Geld liegt auf der Straße – heben Sie es auf

Profitables Wachstum, die zügige Verbesserung von Ergebnissen in Umsatz und Profit, ist für jedes Unternehmen möglich, unabhängig von Branche und Unternehmensgröße. Was es braucht, ist die Offenheit für einen neuen strategischen Weg und die Bündelung der Kräfte über die Hierarchien hinweg. 

Die Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ birgt enorm hohe Chancen und schafft tragfähige Zukunftsperspektiven. Gerade Unternehmen, die sich in einer Umsatz- oder Ertragskrise befinden, sollten die Wachstumsstrategie „Potenziale ausschöpfen“ nutzen, um zurück auf einen Wachstumskurs zu gelangen. Erfolgreiche Unternehmen können mit dieser Strategie ihren Kurs stärken und verblüffend hohe Wachstumsraten erzielen.

Dr. Anja Henke, Unternehmenswachstum

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