Viele Unternehmen geben sich mit niedrigen einstelligen Wachstumsraten zufrieden. Strategien sind oft genug geprägt von Kostensenkungen, Restrukturierungen und Übernahmen. Die Arbeit an organischem Wachstum ist Mangelware. Dies ist bemerkenswert, da zahlreiche Studien belegen, dass organisches Wachstum im Vergleich zu anderen Strategien den größten Wertbeitrag leistet. Warum findet organisches Wachstum so wenig Aufmerksamkeit, Fürsprecher und Umsetzung? Was sind die Gründe dafür, dass organisches Wachstum vielerorts ein stiefmütterliches Dasein fristet? Meiner Analyse nach gibt es fünf Fallen, in denen das Wachstum stecken bleibt.

Vermeiden Sie diese fünf Wachstumsfallen! Nach meinen Analysen sind es insbesondere fünf Fallen, die Unternehmen erkennen und vermeiden sollten, um langfristig wertsteigerndes Wachstum zu erzielen.

„Bleib Menschen fern, die deine Ambitionen belächeln. Kleine Menschen tun das immer, aber die wirklich Großen geben dir das Gefühl, dass auch du groß werden kannst.“ – Mark Twain

Wachstumsfalle 1: Fehlende Phantasie und Ambition

Viele Unternehmen geben sich heute bereits mit Wachstumsraten von wenigen Prozentpunkten zufrieden. Strategen sehen hier kaum oder keine Potenziale für Wachstum, bestenfalls in der Verdrängung und im Preiskampf. Wandel und Wettbewerb werden eher als Risiken betrachtet, die es zu minimieren gilt. So ist es auch kein Wunder, dass rund 50 Prozent der Strategien lediglich auf das „Mitschwimmen“ im Markt ausgerichtet sind (http://www.mckinsey.com/…). Hier fehlen Phantasie für Wachstum, neue Ideen und der „Spark“ – die Begeisterung des Gestaltens als Basis für lebendiges Wachstum. Selbst die hochgelobte deutsche Automobilindustrie musste erst von Tesla und „Dieselgate“ wachgerüttelt werden, um über Neues nachzudenken, jenseits von Zulassungszahlen, Rabatten und brancheninternen Rankings. Frage an Sie: Wie sieht es mit der Wachstumsphantasie und den Ambitionen in Ihrem Unternehmen aus?

Wachstumsfalle 2: „More Sexy Strategies“

Organisches Wachstum ist stetige, oft mühevolle Arbeit und auf den ersten Blick meist auch wenig spektakulär. Einzige Ausnahme: Wenn Wachstum dauerhaft gelingt und Unternehmen als Wachstumschampions gehyped werden. Zunächst aber scheint das Gelingen solcher Erfolgsstories weit entfernt. Andere Strategien erscheinen da leichter und schneller machbar. Mancher Unternehmenslenker fokussiert daher lieber auf „More Sexy Strategies“, also auf Strategien, die einen in die Schlagzeilen bringen. Insbesondere große Übernahmen sind ein Garant dafür. Die Übernahme von Monsanto durch Bayer ist ein gutes aktuelles Beispiel dafür. BASF wird hingegen abgestraft, weil das Unternehmen im Übernahmepoker nicht mitmacht. Natürlich sind Übernahmen ein Weg zu Wachstum. Doch die erfolgreichen sind meistens klein und medial wenig spektakulär, so wie es organisches Wachstum ist. Frage an Sie: Welche Motivationen stehen bei den Wachstumsstrategien in Ihrem Unternehmen im Vordergrund?

Wachstumsfalle 3: Wenig passende Methoden

Wie soll Wachstum denn gehen? Viele Unternehmen sind in Märkten aktiv, die reif und gesättigt sind oder sogar schrumpfen. Die typische Reaktion darauf: Restrukturierung – oder eben M&A. Das sind die Klassiker und die Methoden, die überall in den Schubladen liegen. Doch Restrukturierung ist keine Wachstumsstrategie und M&A geht oft genug schief. Organisches Wachstum erfordert andere strategische Ansätze, etwa die Marktsegmentierung, gezielte Innovation von Produkten und Services, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Antizipation von Veränderungen. Diese und weitere Strategien sind vorhanden, werden jedoch von nur wenigen Unternehmen eingesetzt. Der Industriekonzern GEA ist ein „schönes“ Beispiel für ungenutzte Wachstumschancen; aus den zahlreichen, im Konzern vorhandenen Technologien und den internationalen Standorten ließen sich in geschickter Kombination der Produkte, Anwendungen und Märkte zahllose Wachstumserfolge realisieren. Frage an Sie: Welche strategischen Methoden nutzen Sie in Ihrem Unternehmen?

Wachstumsfalle 4: Die Falschen fragen

Wen fragt man gewöhnlich, wenn das eigene Unternehmen in der Ertragsschwäche gelandet ist? Klar, die großen Namen der Beraterbranche. Worauf schauen diese zuerst? Natürlich auf Einsparpotenziale und auf die Anpassung von Strukturen bzw. Restrukturierung. Das ist der allgegenwärtige Versuch, über Strukturen das Problem der Ertragsschwäche zu beheben. Doch das funktioniert (in aller Regel) nicht. Vielmehr hinterlässt dies an vielen Stellen Angst und Schrecken, Frust und zahlreiche offene Projekte, die zu großem Aktionismus führen. Schlimmer noch: Mit ihrem Fokus auf Zahlen und logische Analyse sehen diese Berater die Chancen für Wachstum nicht. Vielmehr zementieren sie noch die fehlende Phantasie, also Wachstumsfalle 1. Dabei gibt es für organisches Wachstum, ebenso wie für M&A, spezialisierte Beratungsboutiquen, mit denen Wachstumslösungen erfolgreich gelingen. Carpe Viam https://www.carpeviam.com/ ist ein Beispiel dafür. Frage an Sie: Wen fragen Sie um Rat, wenn es um Strategien für Wachstum geht?

Wachstumsfalle 5: Misslingende Umsetzung und fehlende Veränderungskompetenz

„Die Leute machen nicht mit.“ „Meine Führungskräfte können das nicht.“ „Das Unternehmen ist wie paralysiert.“ … So oder ähnlich lauten viele Aussagen, die ich höre, wenn es in Unternehmen um die Umsetzung von Neuerungen geht. Nicht selten scheitern angestrebte oder dringend erforderliche Wachstums- und Wandelprozesse infolge solcher Hürden. In der Tat bringt organisches Wachstum immer Veränderung mit sich. Alle im Unternehmen sind dazu aufgefordert. Der Wandel scheitert jedoch meist an fehlender Kompetenz in Führung, Veränderung und Zusammenarbeit. So geriet ein Betrieb in die Krise, weil die Führungsprozesse für die Umsetzung von Neuerungen schlicht fehlten. Damit fehlte auch die Steuerungsfähigkeit. Das muss nicht sein. Da der Wandel allgegenwärtig ist, tun Unternehmen gut daran, wirksame Methoden und Prozesse für die Veränderungen zu etablieren. Dazu gehören lebendige Führungsprozesse ebenso wie die persönliche Veränderungs- und Kommunikationskompetenz der Führungskräfte, die als Multiplikatoren im Unternehmen handeln.

Frage an Sie: Welche Kompetenzen für Veränderung sind in Ihrem Unternehmen vorhanden – und welche fehlen noch?

Soweit zu den aus meiner Sicht fünf zentralen Wachstumsfallen, in die Unternehmen ebenso selbstverschuldet wie ungewollt tappen können. Wichtig zu wissen: Jede dieser Fallen lässt sich gezielt ausräumen. Die erforderlichen Strategien, Methoden und Kompetenzen sind vorhanden. Prüfen Sie, welche der beschriebenen Fallen Ihrem Unternehmen drohen oder bereits wirksam sind. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht hineintappen. Und wenn Sie schon mitten drin stecken, holen Sie sich die richtige Unterstützung, damit Sie die Füße wieder frei bekommen in Richtung erfolgreiches Wachstum.

Dr. Anja Henke, Unternehmenswachstum

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