Die Coronavirus Pandemie hat die Welt und uns alle fest im Griff. Es ist wichtig, die Dynamik dieser Krise zu verstehen und richtig zu handeln, als Individuen, in den Unternehmen, in der Gesellschaft. Hier habe ich einige essenzielle Informationen für Sie zusammengestellt. Bitte schauen Sie diese durch, um das Geschehen richtig einordnen zu können. Es ist wichtig, jetzt und konsequent zu handeln. Es ist schon spät, hoffentlich nicht zu spät. Da nun Zeit ist, machen weitere Gedanken über Krankheit und Gesundheit Sinn, auch in den Unternehmen. Diese Gedanken weisen in die Zukunft, hin zu einem Paradigmenwandel. Hoffentlich wird das ein positiver Effekt dieser Krise sein.


 

Teil 1: Was auf uns zukommt und was zu tun ist

Deutschland macht dicht – zu spät

Die Politik hat spät reagiert in Deutschland, sehr spät. Am Donnerstag 12. März 2020 war von Schulschließungen noch nicht die Rede. Einen Tag später ist es soweit. Die USA hat da schon reagiert, Frankreich auch. Dänemark war noch früher klug.

Hier eine aktuelle Übersicht der Maßnahmen in Deutschland:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/politik/inland/massnahmen-gegen-die-corona-krise-deutschland-macht-zu_aid-49552207

Was den Verlauf der Krise bestimmt

Der Verlauf der Infektionen wird dadurch bestimmt, wie konsequent und früh ein Land abschottet – und zwar rigoros. Die Länder, die das getan haben, haben einen milderen Verlauf der Epidemie und weniger Tote. Die Zahl der Toten hängt insbesondere davon ab, wie das Gesundheitssystem die Menge an intensiv erkrankten Menschen behandeln kann.

In Wuhan ging die Zahl der neuen Infektionen zurück, nachdem die Region abgeriegelt wurde. Da ganz China koordiniert handelte, kam es nicht zu einer exponentiellen Verbreitung der Infektion.

Andere Länder hatten Zeit, von China zu lernen. Doch nicht alle haben es getan. Länder wie Taiwan, Singapore und Thailand haben konsequent gehandelt. Die Länder haben milde Verläufe der Pandemie. Länder wie Süd-Korea und Italien haben nicht konsequent gehandelt. Sie haben mit einem exponentiellen Verlauf der Infektionen zu kämpfen. Auch in Deutschland verläuft die Verbreitung des Virus exponentiell.

Ein Problem gibt es dabei immer: Die Zahl der offiziell erfassten und der tatsächlichen Fälle. Die tatsächlichen Fälle liegen um ein Vielfaches höher und können nur geschätzt werden.

Aus dem Artikel von Tomas Pueyo: „In the Comunidad de Madrid region, with 600 official cases and 17 deaths, the true number of cases is likely between 10,000 and 60,000. If you read these data and tell yourself: “Impossible, this can’t be true”, just think this: With this number of cases, Wuhan was already in lockdown.”

Lesen Sie unbedingt diesen Artikel. Inzwischen gibt es Übersetzungen.

Englisch: https://medium.com/@tomaspueyo/coronavirus-act-today-or-people-will-die-f4d3d9cd99ca

Deutsch: https://perspective-daily.de/article/1181/2hWA1mB8

Was uns bevorsteht

Die westlichen Länder haben spät gehandelt, auch Deutschland. In Deutschland sind wir 8-9 Tage von dem Zustand entfernt, der jetzt in Italien herrscht. Dieses Stadium werden wir um den 19. März herum erreicht haben. Das ist Statistik und vorhersehbar. Hoffen wir, dass es bei uns nicht so schlimm kommen wird.

Lesen Sie diesen Artikel, um die Dynamik der Infektionen zu verstehen.

https://www.ruhrbarone.de/corona-countdown-in-neun-tagen-sind-wir-italien/180105

Szenarien für die Geschäftswelt

In einer McKinsey-Analyse sind drei mögliche Szenarien für die weitere Entwicklung in der Geschäftswelt beschrieben.

Die Szenarien sind erstens eine schnelle Erholung, zweitens eine globale Verlangsamung und drittens eine globale Pandemie und Rezession. Schließlich werden sieben Maßnahmen für Unternehmen jeder Art empfohlen. Hier ermutigen die Autoren die Wirtschaftslenker, zumindest einen optimistischeren Ausgang der Entwicklung des Coronavirus in Betracht zu ziehen. Letzteres erscheint im Moment unrealistisch.

https://www.mckinsey.com/business-functions/risk/our-insights/covid-19-implications-for-business?cid=other-eml-alt-mip-mck&hlkid=d7f4375541bb4f7b8a5197469c162053&hctky=1380710&hdpid=5d2d919f-402a-4cc1-bb7f-cd772a29f8d0

Was zu tun ist – dicht machen

Die Pandemie kann nicht aufgehalten werden, nur die Auswirkungen verlangsamt. Dazu gibt es klare Maßnahmen. Die Zahlen aus China und anderen Ländern zeigen überdeutlich, was zu tun ist.

Nach den Erfahrungen aus Hubei führt ein Tag späteres Handeln zu plus 40% zusätzlicher Fälle. Deutschland ist verantwortungslos spät mit dem politischen Handeln. Denn die Daten waren den Entscheidern mit Sicherheit bekannt.

Es ist wichtig, die Länder wirklich dicht zu machen. Nur das verschafft für alle wertvolle Zeit. Das passiert nun nach und nach, hoffentlich in Deutschland in Kürze flächendeckend.

Hier die wichtigsten Maßnahmen.

  • Soziale Distanz / Lockdown: Keine Interaktion unter Menschen. Die Menschen soweit wie möglich zu Hause bleiben lassen, gerade die Älteren. Dazu gehört Home Office / Remote Work, also die Interaktionen auf die digitalen Kanäle verlegen. Dazu gehört auch die Absage von Veranstaltungen, das Schließen von Restaurants, Bars, Clubs und dergleichen.
  • Händewaschen: Das ist viel strapaziert und enorm wirksam.
  • Hygiene an Oberflächen: Das Virus kann auf Oberflächen lange überleben (bis zu 9 Tage). Kritisch sind Türklinken, Aufzugsknöpfe und dergleichen.
  • Ruhe wahren und geduldig sein: Es braucht rund 12 Tage, bis die Wirkung der Maßnahmen sich am Verlauf der Infektionen ablesen lässt.
  • Erkrankte finden, Kontrolle gewinnen, isolieren: Das gilt nicht nur in den Krankenhäusern, sondern auch zu Hause. Quarantäne.
  • Immunsystem stärken: Jeder Mensch kann auf sich achten, auf gute Ernährung, Vitamine, Mineralstoffe. Denn der Körper muss selbst mit dem Virus zurechtkommen.
  • Sich gegenseitig helfen: Wenn ältere Menschen – oder wer auch immer – Hilfe benötigt, sollten wir füreinander da sein.

Die Maßnahmen, mit denen gerade kleinere Unternehmen finanziell unterstützt werden sollen, sind auf dem Weg. Hoffentlich erfolgt das schnell und unbürokratisch. 

Anträge können hier gestellt werden: 

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Wirtschaft/altmaier-zu-coronavirus-stehen-im-engen-kontakt-mit-der-wirtschaft.html

Was Sie noch tun können – Strategien stärken  

Die Zeit der Krise und die erzwungene Ruhe bieten sich an, um über die Zukunft nachzudenken, beispielsweise über Strategien. Zusätzliche Strategien können ein Unternehmen breiter und stärker aufstellen, auch innovativer machen.

Ein guter Weg, um das anzugehen, ist der Carpe Viam Mastermind „Organisches Wachstum“. Ein cross-funktionales und hierarchieübergreifendes Team von 10-15 Personen entwickelt Schritt für Schritt ein starkes Portfolio von Wachstumsstrategien. Das geht komplett digital, per Zoom, Skype, Online-Kursen, Telefon.

Wer in der Krise umsichtig und vorausschauend handelt, kann negative Entwicklungen zumindest etwas abfedern und hoffentlich bald neue Werte schaffen.

https://www.carpeviam.com/shop/mastermind-organisches-wachstum/

Damit positionieren Unternehmen sich auch, um weiteren Krisen zu begegnen. Denn ein großer Feind des Krisenmanagements ist zu hohe Effizienz. Steht Effizienz zu lange und zu stark im Vordergrund, bleiben nur wenige Möglichkeiten, um in Notzeiten zu reagieren. Doch gerade die Krise braucht die Vielfalt der Antworten, die im gesamten „System“ Unternehmen zur Verfügung stehen.

„Ein… Durchbruch… beweist nun, dass alle komplexen Systeme, einschließlich unserer monetären und finanziellen, strukturell instabil werden, wenn die Effizienz auf Kosten der Vielfalt, der Verbundfähigkeit und der entscheidenden Widerstandsfähigkeit, die sie bieten, überbetont wird. … Resilienz ist die Reserve eines Netzwerks von flexiblen Ausweichpositionen …, die genutzt werden können, um den Erfordernissen neuer Störungen gerecht zu werden.“ (Bernard Lietaer / Belgische Zentralbank, 22. Oktober 2008). 

Teil 2: Viren, Gesundheit und Krankheit

Was ist eigentlich ein Virus?

Viren sind kleine Partikel – Krankheitserreger -, die aus DNA oder RNA, Proteinen und teilweise einer Hülle bestehen. DNA und RNA tragen die Erbinformationen, die für den Aufbau der Viren und deren Vermehrung zuständig sind. Eigenständig können Viren nicht leben, da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben. Das unterscheidet sie von den Bakterien, die vollständige Zellen und allein lebensfähig sind. Viren dagegen sind zum Überleben auf eine Wirtszelle angewiesen; das können Pflanzen, Tiere, Menschen, Bakterien oder Pilze sein. Viren schleusen also ihre Informationen in Wirtszellen ein, um sich zu vermehren.

Die Infektion startet mit der Absorption, wobei das Virus an der Wirtszelle andockt und in die Zelle gelangt. In der Zelle wirft das Virus seine Hülle ab und setzt seine Erbinformation frei. Die wird in der Wirtszelle abgelesen, manchmal auch in die DNA der Wirtszelle eingebaut. Danach startet die Genexpression, also das Herstellen der Moleküle, welche die Erbinformation des Virus vorgibt. So entstehen in der Wirtszelle neue Viren (Morphogenese). Im letzten Schritt werden die fertig hergestellt Viren aus dem Zellinneren freigesetzt. Das kann unter Auflösung der Wirtszelle, durch Zell-Lyse, erfolgen. Ein anderer Weg ist die Virus-Knospung, bei der das Virus sich mit Hilfe der Zellmembran vor der körpereigenen Immunabwehr schützt.

Die Symptome einer Viruserkrankung entstehen durch die Veränderungen der befallen Zellen oder durch deren Zerstörung, je nachdem, in welchem Organ dies passiert.

Antibiotika wirken nicht

Da die Viren in den körpereigenen Zellen aktiv sind, entziehen sie sich der Wirkung von Antibiotika. Antibiotika sind gezielt dafür ausgerichtet, Bakterien als Prokaryonten (eigenständige Zellen, doch ohne echten Zellkern) abzutöten. Unsere Körperzellen sind dagegen Eukaryonten, haben also einen echten Zellkern. In genau in diesen Körperzellen leben die Viren und vermehren sich. Daher können Antibiotika gegen Viren nicht wirken.

Um Viren abzutöten, müssen körpereigenen Zellen (Eukaryonten) angegriffen oder zumindest beeinflusst werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Virostatika hemmen ein Eindringen der Viren in die Wirtszelle oder das Austreten der Viren aus der Zelle. Alternativ beeinflussen sie den Stoffwechsel der Zellen, so dass keine Virusteile hergestellt werden. Das ist jedoch mit hohen Nebenwirkungen verbunden.

Grundsätzlich sind Impfungen möglich, doch wegen der hohen Veränderungsgeschwindigkeit der Viren eingeschränkt wirksam.

 

Gesundheit und Krankheit – falscher Fokus

Krankheit ist die Abwesenheit von Gesundheit. Oft merken Menschen erst bei Krankheit, dass es nicht so selbstverständlich ist, dass die Dinge funktionieren. Das gilt für den Köper, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Oft versuchen wir, das erst einmal zu verdrängen. Wenn das nicht mehr geht, nehmen wir eine Pille, die uns kurieren soll. Doch nicht immer gibt es eine solche Pille. 

Dies erleben wir gerade sehr radikal, wo unser gewohntes Leben komplett umgekrempelt wird. Wir erleben, dass die bisher bewährten „Pillen“ nicht mehr funktionieren. Einen Impfstoff gibt es nicht. An vielen Stellen fehlt die Substanz und Stärke, um mit der Infektion umzugehen. 

Leider haben wir ein System, in dem nicht gesund erhalten wird. Vielmehr wird Krankheit kuriert. Das erfolgt auch noch auf Ebene der Symptome. Diese Mechanismen gelten für das Gesundheitswesen. Im übertragenen Sinn gilt das auch in den Unternehmen. Das spiegelt unser Denken: Was kaputt ist, muss repariert werden. Denn sonst gibt es ja keinen Handlungsbedarf.

So reagiert Deutschland spät auf das Coronavirus und seine Folgen, obwohl Statistik und Erfahrungen der anderen Länder lange auf dem Tisch lagen. Auch Unternehmen reagieren oft spät auf Veränderungen, dann mit Feuerlöschaktionen und noch dazu ohne die eigentliche Ursache von Schwierigkeiten anzupacken.

Paradigmenwandel hin zu Gesundheit

 „Eine Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Max Frisch

Dabei gibt es ein anderes System, ein anderes Denken. Im alten China waren die Ärzte dafür da, die Menschen gesund zu halten. Wurde ein Mensch dennoch krank, gerade wenn es hochrangige Personen waren, dann wurden die Ärzte bestraft. Daran sollten wir uns erinnern. Denn dieses Denken macht zutiefst Sinn. 

Ein solcher Paradigmenwandel würde das heutige Krankheitssystem auf ein neues und starkes Fundament stellen. Damit könnte es zu einem wirklichen Gesundheitssystem werden. Die Pharmaindustrie müsste sich komplett umstellen, sich neu aufstellen. Natürlich sträuben die Interessensvertreter sich gegen diese Veränderung. Früher oder später werden wir Menschen jedoch so oder so sehen, dass ein solches Vorgehen Sinn macht.

Das gilt ebenso für Unternehmen, besser gesagt für die Entscheider, die in Unternehmen handeln. Diese können lernen, an den eigentlichen Ursachen anzupacken und vorausschauend zu handeln. 

Das können und sollten einige der Lektionen sein, die wir aus der aktuellen Krise nutzen können, um beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein und eine bessere Zukunft für uns alle zu gestalten.

Dr. Anja Henke, Unternehmenswachstum

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