Worum ging es in Davos 2018? Und was können Unternehmenslenker daraus für sich nutzen? Hier finden Sie einige Hintergrundinformationen für Ihre strategische Agenda.  

Wachstum. Wachstum war in Davos natürlich ein dominantes Thema und trug zur sonnigen Stimmung bei. Laut einer PwC Studie gehen 57% der Executives (insgesamt 1.300 Befragte) von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in den kommenden 12 Monaten aus. So positiv war die Einschätzung in den letzten 7 Jahren noch nie! Unternehmen stehen vor der Frage, welche Ambition sie daraus für die eigenen Strategien ableiten.

Risiken. Natürlich gab es auch die mahnenden Stimmen. Bankvertreter mahnen einen verantwortlichen Umgang mit der massiven Liquidität an. Weiter zeigen sie die Risiken hoher Schuldenniveaus auf, auch in China. Ein Banker sagte:

„Es ist wie in 2007, doch es ist viel unklarer, was diesmal schiefgeht.“

Interessant, dies aus dieser Branche zu vernehmen. Achtsamkeit ist gefragt.

Cyber-Security ist eine weitere große Herausforderung, natürlich auch die Cyber-Kriminalität. Dafür müssen sich viele Organisationen und Unternehmen noch optimal aufstellen.

Große und viel diskutierte Sorgen sind geopolitische Krisen und die Befürchtung, dass kleine Missverständnisse zu großen Konflikten führen können. Hier schlummern Risiken, die uns alle angehen, auch wenn die Krisenherde weit weg erscheinen.

Machtpolitik. Der Wettbewerb der Nationalstaaten ist wieder lebendig. Zahlreiche Regierungsleiter, darunter auch Angela Merkel, sprachen über Investitionen, die Arbeitsplätze schaffen sollen.

Donald Trump wies darauf hin, dass es nie eine bessere Zeit gegeben habe, um mit den USA Geschäfte zu machen. Emmanuel Macron hatte noch vor Davos ein Investment Summit in Versailles einberufen. Die chinesischen Pläne für die Investitionen in Infrastruktur erreichen schwindelerregende Höhen.

Unternehmen können von diesen Plänen strategisch profitieren, ohne ihre Wurzeln und ihren Zweck zu vergessen.

Die nächste Ebene der Innovation: Soziale Innovation. Von Industrie 4.0 geht die Diskussion nun hin zu Gesellschaft 4.0. Die Entwicklung ist schon lange in vollem Gange. Auch hier spielt die Technologie eine bedeutende Rolle. Beispiele sind AI in der Medizin oder weitere Anwendungen von Blockchain.

Um dies gestalten zu können, müssen Politik wie Wirtschaft überholte –  und oft träge – Strukturen wandeln und an Tempo gewinnen. Hier einige Fragestellungen:

  1. Aufbau neuer Kompetenzen: Wie funktioniert die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern in den schnellen Zyklen der technischen Entwicklung?
  2. Lebenslanges Lernen. Wie gelingt jetzt das lebenslange Lernen, ein seit Jahrzehnten diskutiertes und meist unerreichtes Ideal?
  3. Kennzahlen. Welche Kennzahlen sind über die wirtschaftliche Betrachtung hinaus in Zukunft hilfreich, etwa Mitarbeiter-Engagement oder Beitrag für die Gesellschaft?

Larry Fink, CEO von BlackRock, sagte:

„Die Gesellschaft fordert, dass Unternehmen einem sozialen Zweck dienen.“

Diese Aussage spricht Bände. Denn Unternehmen waren schon immer „Social Citizens“, was jedoch in Vergessenheit geraten ist. Daher sollten Unternehmen Wachstum als Problemlösung verstehen, um Strategien zu entwickeln, von denen alle profitieren.

Ergänzend sei gesagt, dass auch politische Innovationen erforderlich sind. Frankreich bietet ein Beispiel dafür: In „En Marche“, der Bewegung von Emmanuel Macron, arbeiten viele Menschen, die nie zuvor politisch aktiv waren.

Transformation der Unternehmen – die nächste Phase. Über alle Branchen hinweg sehen Führungskräfte, dass weitere radikale Veränderungen der Business Portfolios und der Geschäftsmodelle anstehen. Treibende Faktoren sind die Suche nach neuen Wachstumschancen und das Auflösen traditioneller Branchengrenzen.

Die Gedanken dazu äußern die Unternehmenslenker selbst, nicht aktive Shareholder. Das ist gut und zeigt die Dringlichkeit, mit der Unternehmen die strategischen Zukunftsfragen lösen wollen.

Mitarbeiter als Priorität des CEO. Der Umgang mit Mitarbeitern ist ein großes Zukunftsthema. Die Essenz der Diskussionen lässt sich so beschreiben:

„Es wird Zeit, die Ressource Mensch so sorgsam einzusetzen wie Kapital.“

Das ist ein großer Paradigmenwandel, denn bisher waren Mitarbeiter eher „Kosten auf zwei Beinen“, die bei Einsparungen auf der Strecke blieben. Jedes Unternehmen ist gefragt, die eigene Haltung im Umgang mit Mitarbeitern zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.

Resümee – strategische Agenda für die Unternehmen

Zusammenfassend stehen Unternehmen und deren Führung vor zahlreichen Herausforderungen, die miteinander in Wechselbeziehung stehen. Unternehmen müssen:

  1. sich ambitionierte Wachstumsziele setzen und zugleich die Fundamente für nachhaltigen Erfolg sichern
  2. aktiv die eigene Zukunft und die des Umfelds gestalten, sich erneuern mit Strategien, Innovationen und Geschäftsmodellen
  3. ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, etwa indem sie zur Lösung der aktuellen Probleme auf dieser Welt beitragen
  4. Digitalisierung umfassend begreifen und für die Erneuerung nutzen, denn es geht um weit mehr als nur Technologie
  5. Daten – der Kunden wie auch eigene – schützen und sinnvoll nutzen
  6. Mitarbeiter als wertvolle Ressource statt als Kostenfaktor betrachten und Haltung sowie Prozesse entsprechend anpassen
  7. schneller und agiler werden, um die rasanten Veränderungen selbst zu gestalten.

Persönlich freue ich mich, dass Wachstum und Erneuerung weit oben auf der Agenda stehen, Themen, die mir persönlich sehr am Herzen liegen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Umsetzen Ihrer strategischen Agenda. Mein Team und ich unterstützen Sie dabei gerne.

Dr. Anja Henke, Unternehmenswachstum

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