Wollen Sie wissen, woran Veränderung wirklich scheitert? Nein, es liegt nicht am Geld, es liegt im Kern an uns Menschen. Denn wir Menschen lieben unsere bewährten Routinen: Die Komfortzonen. Veränderung – Change – bedeutet jedoch neue Gewohnheiten und bringt Unsicherheit mit sich. Genau hier steigen viele Menschen aus.


 

Die größte Hürde der Veränderung meistern – Komfortzonen  

Wollen Sie wissen, woran Veränderung wirklich scheitert? Nein, es liegt nicht am Geld, es liegt im Kern an uns Menschen. Denn wir Menschen lieben unsere bewährten Routinen: Die Komfortzonen. Veränderung – Change – bedeutet jedoch neue Gewohnheiten und bringt Unsicherheit mit sich. Genau hier steigen viele Menschen aus.

Die Quote des Scheiterns – seit Jahrzehnten hoch

Die Zahlen zum Gelingen – oder besser Scheitern – von Change Management sind seit Jahrzehnten ernüchternd, trotz umfassender Forschung und zahllosen Bücher. Rund 70% der Change Prozesse scheitern. So verlieren Unternehmen enorme Werte. Es ist höchste Zeit, dass sich das ändert. Dafür ist es zentral, dass wir uns selbst verstehen: Wie wir als Menschen funktionieren.

 

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.“
– Dante Alighieri

 

Komfortzonen: Hier bin ich sicher und fühle mich gut

Jeder Mensch hat einen bestimmten Handlungsradius, der als sicher und angenehm empfunden wird: Die Komfortzone. Hier fühlt man sich wohl. Hier weiß man Bescheid und weiß sich zu bewegen. Alles geht reibungslos und zügig. Die Ergebnisse sind vorhersehbar, zuverlässig und wiederholbar. Die Routinen sind vertraut, man muss nicht viel nachdenken – wie beispielsweise der Weg zur Arbeit oder lang eingeübte Handgriffe.

Jeder Mensch braucht diese Komfortzonen, denn sie geben Sicherheit in einer turbulenten Welt. Sie sind wie ein Heimathafen, ein Platz, an dem neue Energie geschöpft wird.

Es ist jedoch gefährlich, dauerhaft in diesen Komfortzonen zu verharren. Dann drohen Erstarrung und Rückschritt, denn die Welt dreht sich weiter, heute schneller als je zuvor. Also sind wir Menschen immer wieder aufgefordert aus unseren Komfortzonen auszusteigen und uns neue Handlungsweisen zu eigen zu machen.

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
– Henry Ford

 

Bloß keine unguten Gefühle!

Das Kernproblem ist: Beim Verlassen der Komfortzonen kommen erst einmal ungute Gefühle auf. Wir Menschen stoßen an emotionale Grenzen. Diese stehen der Veränderung entgegen. Oft besteht der erste Impuls darin, auf die Bremse zu treten, sich zu wehren und die Komfortzone zu verteidigen: „Oh nein, bloß nicht, wie soll das denn gehen?“ Es gibt tausend gute Gründe, warum die Veränderung keinen Sinn macht und sowieso nicht gelingen wird.

Leider ist der Weg ins Neuland nicht nur emotional, sondern auch negativ besetzt. Die Sorge vor Fehlern und Strafe ist weit verbreitet – und das aus gutem Grund. Denn außerhalb der Komfortzonen lauern Gefahren. Man steht schlecht da, wenn nicht alles rund läuft. Man kann nicht alle Fragen beantworten. Man sieht wie ein Anfänger aus. …

 

„Ob Du denkst Du kannst es oder Du kannst es nicht, in beiden Fällen hast Du Recht.“
– Henry Ford

 

Mut, Vertrauen und Wissen helfen

Beim Weg aus den Komfortzonen muss sich jeder Mensch den eigenen unguten Gefühlen stellen und dennoch weitergehen. Das braucht Mut und Vertrauen in sich selbst. Das Wissen über die Wirkung von Komfortzonen liefert dafür eine hervorragende Basis.

Auch gut zu wissen: Der Weg ins Neuland lohnt sich. Zuvor unlösbare Probleme lassen sich bewältigen. Man lächelt bald über die Schwierigkeiten von gestern. Das ist die Basis für Stolz und Zuversicht.

 

„Auf dem Weg ins Neuland findet Lernen statt. Der Handlungsradius wird größer. Neue Routinen werden eingeübt und ermöglichen neue Resultate. Das ist der Kern von nachhaltigem Wachstum und Agilität.“
– aus Wachstum in gesättigten Märkten, Springer Gabler Verlag

 

Fallbeispiel: Raus aus Komfortzonen für neues Wachstum

Ein Unternehmen in der Medizintechnik war hervorragend am Markt positioniert. Doch es gab erhebliche Herausforderungen: Etablierte Produkte hatten hohe Wachstumsraten, doch neue Produkte kamen nur sehr langsam an den Markt. Alle Trainings, Optimierungen und Appelle hatten über Jahre hinweg nichts daran geändert.

Bei der Analyse wurde deutlich: Alle Mitarbeiter waren engagiert, motiviert und loyal. Dennoch blieben die dringend erforderlichen Veränderungen beim Voranbringen neuer Produkte aus. Stattdessen wurden lieb gewonnene Gewohnheiten – Komfortzonen –  beibehalten: Besuche bei bekannten Kunden, Vermarktung von bewährten Produkten. Konsequenzen gab es nicht. Es war ja immer noch gut genug. Man war ja erfolgreich.

Doch die Margen wurden dünner. Daher wurden besonders die Führungskräfte befähigt, sich selbst und ihre Mitarbeiter systematisch und stetig aus den Komfortzonen herauszubewegen. Dies waren beispielsweise regelmäßige Feedback-Gespräche, Produkt-Briefings oder die Umverteilung von Kunden. Das brachte die Beteiligten aus ihren Komfortzonen heraus und bildete die Grundlage für einen Wachstumsschub.

 

„Jeder Fortschritt findet außerhalb der Komfortzone statt.“
– Michael John Bobak

 

Menschen reagieren unterschiedlich

Jeder Mensch erlebt den Wandel und die Emotionen mehr oder weniger intensiv, je nach Grad der Veränderung und nach Persönlichkeit. Manche sind neugierig, gehen schnell hinaus aus ihren Komfortzonen und machen sich auf den Weg in das Neuland. Für andere Menschen steht das Risiko im Vordergrund.

Besonders Führungskräfte, die in der Regel über einen großen Wissensvorsprung verfügen, wundern sich oft darüber, dass die Mitarbeiter „sich so anstellen“. Hier hilft die Reflexion darüber, dass die eigenen Emotionen in vielen Diskussionen bereits durchlebt wurden.

 

„Du musst von dir großartige Dinge erwarten, bevor du sie erreichen kannst.“
– Michael Jordan

 

Was tun –  5 Maßnahmen für erfolgreiche Veränderung

Wie gelingt nun der Weg aus den Komfortzonen und damit der grundlegende Schritt in die Veränderung? Es gibt konkrete Maßnahmen, die Sie einfach und direkt umsetzen können.

  1. Wissen: Bringen Sie sich selbst und Ihren Mitarbeitern bei, wie Komfortzonen wirken. Zeigen Sie auf, dass das Verlassen der Komfortzonen mit unguten Gefühlen verbunden ist. Bewerten Sie die unguten Gefühle positiv, denn hier beginnt das Lernen. Die positive Bewertung unguter Gefühle öffnet die Türen für Veränderung.
  2. Fehler: Das Neue, seien es Arbeitsweisen oder Technologien, funktioniert nicht direkt perfekt. Fehler passieren. Werfen Sie den Anspruch nach sofort perfekten Ergebnissen über Bord. Gestalten Sie stattdessen Optimierungsprozesse, um Schritt für Schritt besser zu werden und Fehler für das Lernen zu nutzen.
  3. Planung: Planen Sie Zeit und Unterstützung für Ihre Mitarbeiter ein. Lernen braucht Weiterbildung und Übung. Wiederholungen sind nötig. Der Kurs muss angepasst werden. Der „Return on Investment“ ist hoch, wenn Sie dies berücksichtigen.
  4. Kommunikation: Jeder, der an Veränderung beteiligt ist, erlebt die unguten Gefühle beim Weg heraus aus den Komfortzonen. Sprechen Sie darüber. Das ermutigt alle Beteiligten. Fordern Sie besonders Führungskräfte als Rollenmodelle dazu auf.
  5. Orientierung: Entwickeln Sie einen Weg in die Zukunft, der Chancen für Alle beinhaltet. Damit setzen Sie Kräfte frei, mit denen auch schwierige Situationen bewältigt werden können. Wenn Menschen wissen, dass das Ziel lohnend ist, nehmen sie leichter die Anstrengung der Veränderung auf sich.

 

Auch wenn Sie „nur“ einen dieser Punkte umsetzen, werden Sie das Tempo Ihrer Veränderung erhöhen und leichter die erforderlichen Ergebnisse realisieren. Sie werden erleben, wie die Bereitschaft für den Wandel wächst. Zugleich gewinnen Sie einen wichtigen immateriellen Wettbewerbsvorteil, den sich heute jedes Unternehmen wünscht: Agilität.

 

 

Dr. Anja Henke, Unternehmenswachstum

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